Mit der Referentin Frau Christine Stedele hatte der Vorstand wieder gut gewählt. Sie erzählte locker, was es zum Thema Frühjahrsputz im Kräutergarten so Wissenswertes gibt. Angefangen bei Wildkräutern, die man nicht Pflegen muss und frei Haus geliefert bekommt. Sie scheute sich auch nicht, das "böse" Wort Unkraut beim Giersch zu verwenden. Solche Wildpflanzen sind in ihrem gesundheitlichen Nutzen sehr viel höher als Kulturpflanzen, die nicht auf Inhaltsstoffe gezüchtet sind, sondern z.B. auf Aussehen, Lagerung oder Verarbeitbarkeit. Die Vorstellung eine Frühjahrskur mit Löwenzahnstengeln ließ einige Leute sich schütteln, denn das geht so: Am ersten Tag einen Stengel essen, am zweiten Tag 2 und so weiter bis es 14 Stengel sind. Dann wieder jeden Tag einen weniger bis null. Sie selbst räumte ein, dass Bitterstoffe gesund sind, aber diese Kur schon sehr hart ist. Sonst gibt es noch Lowenzahnblüten, Lungenkraut, Brennnesseln, Knoblauchsrauke, Vogelmiere, Brunnenkresse, Bärlauch und, kaum bitter, Löwenzahnblüten. Auf dem Bild ist die Kräuterpädagogin mit einem Korb voller bekannter Gatenkräuter zu sehen. Die Kräuter aus dem Mittelmeerraum, wie Thymian, Lavendel, Rosmarin und Salbei möchten einen sonnigen Standort mit trockenen kalkigen Füßen und verzweigen sich um so besser, je mehr man ihnen den "Kopf" abschneidet. Einheimische Kräuter, wie Schnittlauch, Petersilie, Pfefferminze und Zitronenmelisse hingegen müssen es nicht so sonnig haben und vertragen feuchte Böden. Einige Kräuter sind allein schon dekorativ, aber in Kombination mit ein paar Blüten sind sie nicht nur würzig, sondern auch hübsch anzusehen.